Widerrum schleicht sich so langsam das 'Angekommen'-Gefühl bei mir ein. Mir wird so langsam aber sicher bewusst, dass dies kein langer schöner Sommerurlaub ist, sondern Alltag für ein ganzes Jahr. Letztes Wochenende habe ich zum ersten Mal zu Denise gesagt, dass ich mich freue nach Hause zu kommen. Mein Bett ist jetzt schon mein Lieblingsplatz in der Wohnung, mein kleiner Nachttisch ist schon lange nicht mehr so ordentlich, wie er am Anfang mal war und das Leben zusammen mit Denise in einem Zimmer klappt so gut, dass ich kaum glauben kann, dass wir uns erst durch ein paar wenige Seminare und diesen Monat hier in Israel kennen. Ein paar längst versprochene Bilder bin ich euch noch schuldig:
Unser Wohnzimmer - I |
Wohnzimmer - II |
Wohnzimmer - III |
Unsere kleine, aber feine Küche.
Unser Zimmer - meine Seite |
Meine Fotowand mit meinen Liebsten :) |
Mittlerweile komme ich auch recht gut im Alltag zurecht. Die hebräischen Buchstaben sind nicht mehr vollkommene Hieroglyphen und der anfängliche Schock über die Preise im Supermarkt legt sich so langsam. Man weiß worauf man verzichten muss und was man sich dann doch leisten kann. Dabei lerne ich wirklich zu schätzen, was ich in Wuppertal täglich ohne zu überlegen haben konnte, wie zB. Milch- oder Fleischprodukte. Aus religiösen Gründen (koscheres Essen) sind diese Produkte nämlich besonders teuer.
Die Arbeit im Kfar wird immer mehr Routine und gelingt mir immer besser. Man fühlt sich schon richtig zum Team zugehörig und übernimmt gleichwertige Aufgaben. So langsam lerne ich die Friends auch so gut kennen, dass ich weiß wie ich in manchen Situationen zu reagieren habe, mir die richtigen Worte oder Handbewegungen einfallen und was für mich sehr wichtig ist - ich werde von den Friends akzeptiert und ernst genommen. So macht mir die Arbeit wirklich Spaß und ich kann mich immer mehr einbringen! Heute habe ich zum Beispiel in meiner Gruppe mit Linolplatten gedruckt und Frau Scheiffers, meiner alten Kunstlehrerin sei Dank - man braucht anscheinend doch viele Dinge aus der Schulzeit, die man zu der Zeit für unnötig gehalten hat.
Ich fühle mich wohl hier. Ich glaube den Israeliten zwar noch nicht so ganz, dass jetzt der Herbst kommt und laufe weiterhin mit kurzen Hosen und Tops rum, auch wenn morgens nur noch 25 Grad sind und uns die Leute mit diesem typischen 'immer-diese-blonden-Europäer'-Blick anschauen. Dafür schwitze ich nach der Arbeit, wenn die 30 - Pardon, es ist ja Herbst - 29 Grad sich bemerkbar machen nur halb so wenig ;-) Ich freue mich auf die weitere Zeit hier und auf alles, was mich noch erwarten wird! Keine Sorge, ich halte euch auch schön auf dem Laufenden.
Eure Laura!
P.S In 37 Tagen bekomme ich schon meinen ersten Besuch! Ich kann es kaum erwarten und freue mich schon tierisch :*